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Aktuelles

20.03.2024

Metavorhaben bei Mercator-Jahrestagung

Mitarbeitende des Metavorhaben-Teams stellten im Rahmen eines Workshops mit Fachgespräch zum Thema “Perspektiven von Wissenschaft und Schule auf Transfer im Bereich der sprachlichen Bildung - Welche Unterstützung benötigen Lehrkräfte und was kann die Wissenschaft beitragen?” die Arbeit des Metavorhabens vor. Das Format wurde zusammen mit dem Projekt “Schule macht stark” (SchuMaS) entwickelt und durchgeführt. Neben der Vorstellung des Metavorhabens präsentierte Moritz Sahlender vom Metavorhaben-Team des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) erste Ergebnisse einer Dokumentenanalyse mit ergänzter Interviewstudie zu Gelingensbedingungen erfolgreichen Transfers. Die 31 Teilnehmenden diskutierten im Anschluss in Kleingruppen das Thema vertieft anhand von Leitfragen. Am Nachmittag schloss sich eine sehr kurzweilige, angeleitete Diskussion an, bei der unterschiedliche Akteurinnen von Transfer mit Perspektiven aus Wissenschaft, Schule und Regionalzentren angeregt über gelingenden Transfer diskutierten. 

Zentrale Ergebnisse

Die Teilnehmenden fassten die Diskussionsergebnisse der Kleingruppen wie folgt zusammen: 

  • Feedback und Gruppenaustausch spielen eine zentrale Rolle im erfolgreichen Transfer von Wissen und Fähigkeiten. Der Mangel an Ressourcen, sei es personell oder zeitlich, stellt jedoch oft eine Herausforderung dar. Die Haltung und das Interesse der Beteiligten erweisen sich als entscheidende Kriterien für den langfristigen Erfolg.
  • Die Verankerung des Transfers, insbesondere auf formaler Ebene, ist ein mühsamer, aber lohnender Prozess, der von Anfang an berücksichtigt werden sollte.
  • Bauliche Rahmenbedingungen sind ebenfalls wichtig, insbesondere wenn Teamarbeit gefördert werden soll. Das Fehlen geeigneter Räume kann ein Hemmfaktor sein.
  • Die zeitlichen Ressourcen der Schule allein reichen oft nicht aus, um die Organisation des Transfers zu übernehmen, hier ist externe Unterstützung (durch Universität oder Regionalzentren) sehr wertvoll. 
  • Eine gute Balance zwischen Vorgaben und Freiheit sowie kontinuierliche Unterstützung und Begleitung durch Materialien sind entscheidende Faktoren für einen erfolgreichen Transfer.
  • Im Rahmen des Transfers und der Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sollten systematisch Lehramtsstudierende einbezogen werden. Es ist wichtig, angehende Lehrkräfte über Einzelprojekte hinaus zu unterstützen und ihnen mehr Orientierung zu bieten.
  • Vorbehalte gegenüber dem Transferinhalt sowie die Haltung der Adressatinnen und Adressaten können Innovationen im Wege stehen. Erfolgserlebnisse sind entscheidend, damit der Transferinhalt als nützlich wahrgenommen wird und somit erfolgreich umgesetzt werden kann.

Diskussion in der Fishbowl

Das Fachgespräch nutzte das Format der “Fishbowl”. Hier wurde ebenfalls nochmal deutlich, welche große Bedeutung die Qualität der Unterrichtsmaterialien für die Umsetzbarkeit (Usability) und die damit einhergehende Akzeptanz bei den Lehrkräften hat. Der Austausch zwischen Lehrkräften und die Möglichkeit von der Wissenschaft gehört und gesehen zu werden, erwiesen sich als entscheidend. Es wurde von Seiten der Schulleitung betont, dass Veränderungsprozesse Zeit brauchen und von einer Bottom-up-Initiative profitieren. Wertschätzung und Raum für Kommunikation wurden als zentral angesehen, ebenso wie die Kultivierung eines konstruktiven Umgangs mit Widerständen. Die Stärkenorientierung der Schule und die individuelle Einbindung von Lehrkräften wurden als zentrale Bedingungen für erfolgreiche Transfergestaltung hervorgehoben. Auf Seiten der Lernenden wurden Erfolgserlebnisse als treibende Kraft für Innovation und Qualität genannt. 

Der schmale Grat zwischen Verbindlichkeit und Freiheit wurde dabei als herausfordernd beschrieben. Für einen gelungenen Transfer wurden mehr Ko-Konstruktion, Zeit, Vertrauen und Offenheit gefordert. Die Bereitstellung von Ressourcen seitens der Landesregierung und Schulen sowie eine stärkere Einbindung der Wissenschaft vor Ort wurden als Wünsche geäußert. Bauliche Voraussetzungen wurden ebenfalls als wichtig erachtet.

Handlungsbedarfe formuliert

Aus dem Fachgespräch ergab sich ein deutlicher Handlungsbedarf für verschiedene Akteurinnen und Akteure im Bildungsbereich. Die Wissenschaft wird aufgefordert, praxisnahe und gut verständliche Transferinhalte zu entwickeln, die kontinuierlich aktualisiert werden, um den Bedürfnissen der Lehrkräfte gerecht zu werden. 

Die Bildungsverwaltung sollte sich verstärkt um die Bereitstellung von Ressourcen kümmern, sowohl in Form von finanziellen Mitteln als auch in Bezug auf personelle Unterstützung und die Schaffung geeigneter baulicher Rahmenbedingungen für den erfolgreichen Transfer von Innovationen in Schulen.

Die Schulen sollten im Rahmend der Schulentwicklung stärkenorientiert die verschiedenen Kompetenzen und Interessen der Lehrkräfte fördern, um somit Raum für selbstbestimmte, intrinsisch motivierte Veränderungsprozesse zu schaffen.  

Der Workshop mit Fachgespräch wurde auf der abschließenden Bilanzierung der Tagung von mehreren Teilnehmenden als sehr gelungen wahrgenommen.

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