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MehrSelbst

Pragmatisch-kommunikatives Selbstkonzept mehrsprachiger Kinder und Jugendlicher im Übergang

Erfassung und Sichtbarmachung von Selbstbeschreibungen und -bewertungen der eigenen pragmatisch-kommunikativen Kompetenzen mehrsprachiger Kinder und Jugendlicher sowie die Ableitung und Evaluation entsprechender Förderung 

Wachsende Diversität in Deutschland führt zu einer großen Sprachenvarietät und das Thema Mehrsprachigkeit gewinnt immer mehr an Relevanz. Deutsch ist für viele Menschen, die hier leben, nicht mehr Erstsprache, sondern Zweit- oder Drittsprache. Der Zugang zu Bildung erfolgt jedoch über die deutsche Sprache. Im Sinne der Bildungsgerechtigkeit ist daher die Auseinandersetzung mit der Situation mehrsprachiger Menschen beim Erlernen von Deutsch als Zielsprache nötig, um daraus mögliche Chancen und Potentiale abzuleiten. Denn mehrsprachige Menschen haben bereits mindestens eine andere Sprache kompetent erlernt und Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben, deren Auswirkungen auf den Erwerb neuer Zielsprachen weiterhin untersucht werden. Das Projekt MehrSelbst beschäftigt sich dabei mit den pragmatisch-kommunikativen Kompetenzen, die wesentlich für zwischenmenschliche Beziehungen und soziale Teilhabe sind und damit auch entscheidend zu Bildungsgerechtigkeit beitragen. Der Bereich der Pragmatik fokussiert Sprachstrukturen nicht isoliert, sondern ihre Verwendung im Kontext. Sie ist als sogenanntes Sprachhandeln immer situations- und kontextgebunden und diagnostisch schwer zu erfassen. Der Fokus bei MehrSelbst liegt in der subjektiven Wahrnehmung der eigenen pragmatisch-kommunikativen Kompetenzen, die wir mit dem Begriff pragmatisch-kommunikatives Selbstkonzept definieren.

Unter Selbstkonzept wird hierbei die Gesamtheit aller Wahrnehmungen, Einstellungen und Überzeugungen zu sich selbst verstanden. Dies steht in enger Wechselwirkung mit dem eigenen Handeln, also auch dem Sprachhandeln. Es besteht aus verschiedenen Teilkonzepten, unter anderem einem sprachlichen und einem sozialen Selbstkonzept. Die Überschneidung dieser beiden Teilbereiche ist für das Projekt MehrSelbst die Schnittstelle, an der sich pragmatisches Handeln und ein mögliches pragmatisch-kommunikatives Selbstkonzept ansiedeln. Dies zu erfassen und sichtbar zu machen ist Ziel des Projektes, um daraus langfristig Förderung des pragmatisch-kommunikativen Selbstkonzepts ableiten zu können. Dafür werden in Form einer explorativen Studie neben sprachstruktureller Diagnostik Interviews mit mehrsprachigen Personen und ihren Bezugspersonen geführt, die diese pragmatisch-kommunikativen Selbstkonzepte aufzeigen sollen. Die Auswertung erfolgt im Anschluss mittels qualitativer Inhaltsanalyse.

Ziel

Ziel des Projektes sind die Erfassung und Sichtbarmachung des pragmatisch-kommunikativen Selbstkonzepts von mehrsprachigen Kindern und Jugendlichen im Deutschen sowie die Ableitung und Evaluation entsprechender Förderung.


Förderer

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)


Laufzeit

Oktober 2022 - September 2025


Projektleitung

  • Prof. Dr. Stephan Sallat, Pädagogik bei Sprach- und Kommunikationsbeeinträchtigungen
  • Prof. Dr. Matthias Ballod, Didaktik der deutschen Sprache und Literatur

Projektteam

  • Maria Busch M.A., Logopädin, Linguistin
  • Luca Plachy, Sonderpädagogin

Beteiligte Institution

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 


Kooperation

Franckesche Stiftungen Halle (Saale)


Website

Website der Universität Halle-Wittenberg

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